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3G4 Ersatzteillogistik-Konzept

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Technisches Facility Management – Ersatzteillogistik-Konzept

Dieses Dokument beschreibt das Ersatzteillogistik-Konzept aus Sicht des Bieters. Ziel ist es, eine strukturierte, wirtschaftliche und gesetzeskonforme Ersatzteilversorgung für alle technischen Anlagen eines Industriegebäudes sicherzustellen. Die folgenden Seiten erläutern, wie die Planung, Beschaffung, Lagerung, Dokumentation und Bereitstellung von Ersatz- und Verschleißteilen organisiert wird. Die dauerhafte Verfügbarkeit kritischer Teile und die Minimierung von Ausfallzeiten stehen im Fokus.

Ersatzteile sind ein wesentlicher Bestandteil des technischen Facility Managements, da sie sowohl die geplante Wartung als auch unerwartete Reparaturen unterstützen. Durch ein durchdachtes Ersatzteilkonzept wird die Betriebsbereitschaft der Anlagen gewährleistet und die Betreiberverantwortung des Auftraggebers erfüllt.

Als Bieter übernimmt der Auftragnehmer die Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung dieses Ersatzteilkonzepts. Das Konzept orientiert sich an geltenden Normen, gesetzlichen Vorgaben und Best Practices der Instandhaltung in Deutschland. Es wird darauf geachtet, dass keine vertraulichen Firmennamen genannt werden und die Darstellung neutral bleibt.

Die wichtigsten Ziele des Ersatzteillogistik-Konzepts sind:

  • Sicherstellung der kontinuierlichen Systemverfügbarkeit.

  • Senkung der Stillstandszeiten durch schnelle Lieferung kritischer Teile.

  • Transparente Bestandsführung und lückenlose Dokumentation.

  • Rechtssichere Lagerung und Umgang mit Ersatzteilen.

  • Integration der Ersatzteilprozesse in das gesamte Facility Management.

Geltungsbereich

Das Ersatzteillogistik-Konzept erstreckt sich auf alle technischen Anlagen des Industriegebäudes, die durch den Auftragnehmer im Rahmen des Facility Managements betreut werden.

Dies umfasst:

  • Gebäudetechnische Systeme wie Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Sanitäranlagen, Elektrotechnik und Fördertechnik.

  • Sicherheits- und Brandschutzsysteme, einschließlich Brandmeldeanlagen, Sprinkleranlagen, Notbeleuchtung und Zutrittstechnik.

  • Steuer- und Regeltechnik sowie Automatisierungskomponenten, die den Betrieb der Anlagen steuern und überwachen.

  • Verbrauchsmaterialien und Verschleißteile, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen, etwa Dichtungen, Filter, Lampen, Sicherungen und Schmierstoffe.

  • Spezielle anlagenspezifische Ersatzteile, die nur für bestimmte Maschinen oder Systeme im Gebäude eingesetzt werden.

Der Umfang des Ersatzteilmanagements wird bei Vertragsbeginn gemeinsam mit dem Auftraggeber festgelegt. Alle relevanten Anlagen werden in einer technischen Bestandsliste erfasst, die fortlaufend aktualisiert wird. Für neue oder stillgelegte Anlagen wird der Geltungsbereich entsprechend angepasst.

Inhaltliche Anforderungen- Die wesentlichen Punkte sind:

  • Ersatzteilliste: Die Erstellung einer Liste aller benötigten Teile mit Angaben zu Bezeichnung, Teilenummer, Zuordnung zur Anlage, Mindestbestand und Lagerort.

  • Kritikalitätsstufen: Die Bewertung der Teile hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Betrieb. Kritische Teile werden in ausreichender Menge vorgehalten, weniger kritische Teile werden bedarfsgerecht beschafft.

  • Lagerkonzept: Beschreibung der Lagerorte, Lagerbedingungen (z. B. trocken, klimatisiert, gesichert) und der organisatorischen Maßnahmen zur Zugangskontrolle.

  • Beschaffungsprozesse: Festlegung der Lieferanten, Bestellung der Teile anhand definierter Bestellpunkte und Management der Lieferzeiten.

  • Integration mit Instandhaltungsplänen: Abstimmung der Ersatzteillieferungen mit den Wartungs- und Inspektionsterminen, sodass alle benötigten Teile zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind.

  • Dokumentation und Nachverfolgbarkeit: Einsatz eines IT-Systems zur Erfassung von Beständen, Entnahmen und Verwendung. Für jedes Teil werden alle Bewegungen lückenlos dokumentiert.

  • Notfallversorgung: Bereitstellung eines Konzeptes für unvorhergesehene Störungen, einschließlich schneller Ersatzteilbeschaffung, Notlager und Eskalationsprozesse.

Alle Komponenten werden in einem zentralen Ersatzteilsystem erfasst. Für jede Anlage werden die zugehörigen Teile in Form einer Stückliste hinterlegt. Die Klassifizierung der Teile nach Kritikalität ermöglicht es, Lagerkosten zu optimieren und dennoch die Sicherheit des Gebäudebetriebs zu gewährleisten. Besondere Aufmerksamkeit gilt sicherheitsrelevanten Teilen, die für den Brandschutz oder die Ausfallsicherheit unerlässlich sind.

Neben dem physischen Lager wird auch ein virtuelles Lager geplant, das die Teile bei zuverlässigen Lieferanten als Bestandteil von Rahmenverträgen berücksichtigt. Dadurch können weniger kritische oder selten benötigte Ersatzteile innerhalb kurzer Zeit beschafft werden, ohne dass sie ständig vor Ort gelagert werden müssen. Die Lieferanten werden nach Qualität, Lieferfähigkeit, Preis und Zuverlässigkeit ausgewählt. Für jeden Lieferanten wird ein Risikoprofil erstellt.

Verfahrens- und Prozessanforderungen- Die folgenden Prozesse regeln die Umsetzung der Ersatzteillogistik:

  • Bedarfsermittlung: Die Ableitung des Ersatzteilbedarfs erfolgt aus Wartungsplänen, Inspektionsberichten und Analyse von Störmeldungen.

  • Bestellung und Wareneingang: Ersatzteile werden rechtzeitig beim Lieferanten bestellt. Beim Wareneingang erfolgt eine Prüfung auf Vollständigkeit und Übereinstimmung mit den Bestellungen.

  • Lagerung und Inventur: Erfassung aller Ersatzteile im Lager mit eindeutiger Kennzeichnung. Regelmäßige Inventuren sichern die Bestandsgenauigkeit.

  • Entnahme und Rückmeldung: Ersatzteile werden für Wartungs- und Reparaturarbeiten entnommen und verbucht. Nach dem Einbau wird der Verbrauch im System rückgemeldet.

  • Nachbeschaffung: Sobald der Bestand unter den Meldebestand sinkt, wird automatisch eine Nachbestellung ausgelöst.

  • Eskalationsmanagement: Bei Lieferproblemen werden sofortige Maßnahmen eingeleitet und der Auftraggeber informiert.

Die Prozesse sind in das CAFM-System integriert und werden von qualifiziertem Personal durchgeführt. Die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, um die Prozesse effizient und sicher anwenden zu können. Schulungsthemen umfassen Lagerverwaltung, Arbeitssicherheit, rechtliche Anforderungen und den Umgang mit dem IT-System. Darüber hinaus werden Notfallübungen durchgeführt, um die Reaktionsfähigkeit im Ernstfall zu gewährleisten.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Kommunikation zwischen dem Auftragnehmer und dem Auftraggeber gelegt. Alle relevanten Informationen zu Beständen, Beschaffungen und Störungen werden regelmäßig ausgetauscht. Hierfür werden fest definierte Berichtswege und Ansprechpartner benannt.

Rechtliche und Normative Anforderungen

Das Ersatzteillogistik-Konzept orientiert sich an den für den Betrieb von Gebäuden relevanten Gesetzen und Normen.

Hierzu zählen insbesondere:

  • Arbeitsschutzvorschriften und Unfallverhütungsvorschriften, die den sicheren Umgang mit Ersatzteilen und Gefahrstoffen regeln.

  • Umwelt- und Entsorgungsrichtlinien, die eine umweltgerechte Lagerung und Entsorgung von Materialien sicherstellen.

  • Bauordnungsrechtliche Vorgaben sowie technisches Regelwerk, das die Funktion von Brandschutz-, Elektro- und HLK-Anlagen beeinflusst.

  • Standards und Richtlinien der Instandhaltung (z. B. DIN 31051, DIN EN 13306), die Begriffe, Strukturen und Dokumentationsanforderungen definieren.

  • Datenschutzgesetze, sofern personenbezogene Daten in Wartungs- und Ersatzteilsystemen verarbeitet werden.

Die Einhaltung dieser Vorgaben wird durch regelmäßige interne Audits und externe Prüfungen sichergestellt. Mitarbeiter werden über geltende Rechtsgrundlagen unterwiesen, und das IT-System unterstützt die Dokumentation der Compliance. Besondere Anford

Prüfung und Abnahme

Das vorgelegte Ersatzteillogistik-Konzept wird vor dem Vertragsabschluss durch den Auftraggeber geprüft und freigegeben. Während der Vertragslaufzeit finden regelmäßige Audits statt, die die Wirksamkeit des Ersatzteilmanagements beurteilen.

Wesentliche Punkte der Prüfung sind:

  • Vollständigkeit und Aktualität der Ersatzteilliste.

  • Nachweis der Einhaltung der Lager- und Beschaffungsprozesse.

  • Einhaltung gesetzlicher und normativer Anforderungen.

  • Verfügbarkeit kritischer Ersatzteile innerhalb der zugesicherten Fristen.

  • Dokumentation und Nachvollziehbarkeit aller Ersatzteilbewegungen.

Im Rahmen der Vertragsbeziehung werden regelmäßige Optimierungsmaßnahmen vereinbart. Dazu zählen die Analyse von Lagerkennzahlen, die Reduzierung von veralteten Beständen und die Verbesserung der Lieferantenbeziehungen. Der Auftragnehmer erstellt zusammen mit dem Auftraggeber jährliche Aktionspläne zur Steigerung der Effizienz und zur Anpassung des Ersatzteillagers an technologische Veränderungen.

Um Risiken zu minimieren, wird eine Risikoanalyse durchgeführt, die potenzielle Lieferengpässe, Schwachstellen im Lager und technische Abhängigkeiten identifiziert. Basierend auf dieser Analyse werden präventive Maßnahmen getroffen, wie die Einrichtung alternativer Bezugsquellen, die Erhöhung der Sicherheitsbestände oder der Abschluss zusätzlicher Serviceverträge.

Anhang- Im Anhang befinden sich Muster und Vorlagen, die im Rahmen der Ersatzteillogistik genutzt werden können:

  • Vorlage für eine Ersatzteilbestandsliste mit Platzhaltern für Teilebezeichnung, Lagermenge und Bestellpunkte.

  • Beispiel für einen Lieferplan mit typischen Lieferintervallen und Lieferfristen.

  • Glossar mit Begriffen und Abkürzungen aus dem Bereich Instandhaltung und Ersatzteilmanagement.

  • Checkliste zur Überprüfung der Lagereinrichtung (Sicherheitsausstattung, Klimatisierung, Zutrittskontrolle).

Des Weiteren können Formulare zur Annahme und Wareneingangsprüfung, Inventurzählblätter und Berichtsformulare für die monatliche Ersatzteilauswertung integriert werden. Diese Dokumente helfen, das Ersatzteilmanagement transparent zu gestalten und alle notwendigen Informationen strukturiert zu erfassen.

Unterschriftsbereich

Ort, Datum: ____________________________

Auftragnehmer: ____________________________

Bevollmächtigter Vertreter: ____________________________

Position: ____________________________

Unterschrift/Stempel: ____________________________