Ausschreibung Totaö Technical Service (TTS)
Technisches Facility Management: TFM » Leistungen » Ausschreibung TTS

Indikation Ausschreibung „Total Technical Service (TTS)“
Indikatives Angebot für die vollständige Begleitung der Ausschreibung, Verhandlung und Vergabe eines Total Technical Service (TTS) für den Mustercampus mit ca. 50.000 m² Gebäudefläche. Unser Leistungsbild umfasst alle relevanten Projektphasen, von der Vorbereitung der Vergabeunterlagen über die strukturierte Bieter-Auswahl bis zum Vertragsabschluss. Dabei legen wir großen Wert auf eine hanseatisch zurückhaltende, formal klare und technisch fundierte Vorgehensweise, wie sie der FM-Connect.com Network GmbH entspricht.
Im Folgenden stellen wir unser Verständnis des Projekts, die Ziele, den Gebäudekomplex, die technischen Gewerke, die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen, die Verfahrensstruktur, die Steuerungsinstrumente, den Zeitplan sowie eine Aufwandsschätzung dar.
Strukturierte Vergabeprozesse für TTS-Leistungen
- Projektverständnis
- Beschreibung
- Strukturierte Darstellung
- Leistungen
- Verfahrensstruktur
- Steuerungsinstrumente
- Zeitplan
- Aufwandsschätzung
Projektverständnis und Zielsetzung
Wir verstehen, dass Ihr Ziel die Vergabe eines Total Technical Service (TTS) Vertrags ist, der sämtliche technischen Facility-Management-Leistungen für den neuen Mustercampus aus einer Hand abdeckt. Als Auftraggeber streben Sie eine vollständig ausgelagerte technische Betriebsführung an, kombiniert mit einem proaktiven Instandhaltungsansatz gemäß VDI 3810 und produktiver vorbeugender Instandhaltung (ProvI). Im Mittelpunkt steht dabei die Einhaltung aller Betreiberpflichten sowie eine optimierte Verfügbarkeit der technischen Anlagen durch vorausschauende Wartung statt rein reaktiver Reparaturen.
Wesentliche Projektziele sind die Gewährleistung von Rechts- und Normenkonformität in Betrieb und Instandhaltung (einschließlich Einhaltung der Betriebssicherheitsverordnung, der DGUV-Vorschriften und weiterer relevanter Normen), Transparenz bei Kosten und Prozessen sowie die Sicherstellung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Digitalisierungsaspekte wie CAFM (Computer Aided Facility Management), BIM-Integration und IoT-Sensorik sollen genutzt werden, um den Betrieb effizient und zukunftsfähig zu gestalten. Darüber hinaus sollen Nachhaltigkeitsziele (ESG-Kriterien) unterstützt werden – etwa durch energieeffiziente Betriebsführung und Ressourcenmanagement.
Ziel der Ausschreibung ist es, einen leistungsfähigen TFM-Dienstleister auszuwählen, der alle technischen Anlagen des ca. 50.000 m² großen Campus (z.B. Elektro, HLK, Druckluft, Sicherheitstechnik, Brandschutz, Aufzüge, Krane etc.) lückenlos verantwortet, dabei Mängel und Risiken minimiert und eine SLA-/KPI-orientierte Steuerung etabliert. Mit dem zukünftigen TTS-Dienstleister soll eine strategische Partnerschaft eingegangen werden, die durch eine enge Zusammenarbeit Innovationen vorantreibt (z.B. Einsatz von IoT, KI, VR-Fernwartung) und die technische Infrastruktur des Campus langfristig zukunftsfähig erhält.
Wir teilen diese Zielsetzung vollumfänglich. Unser Ansatz stellt sicher, dass die Auswahl des Dienstleisters sich an Ihren strategischen Zielen orientiert und dass der spätere Vertragspartner höchste Zuverlässigkeit sowie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung mitbringt. Insbesondere achten wir darauf, dass der zukünftige TTS-Partner sämtliche Betreiberverantwortungen gemäß geltenden Richtlinien übernimmt (inkl. fristgerechter Prüfungen z.B. nach BetrSichV für Aufzüge, Krane, Druckbehälter sowie Gefährdungsbeurteilungen nach VDI 3810). Die Rechtskonformität im Betrieb hat oberste Priorität – dokumentiert durch lückenlose Wartungs- und Prüfprotokolle und aktive Mangelverfolgung. Ebenso wichtig ist uns die Nachhaltigkeit: Der TTS-Vertrag wird so ausgestaltet, dass Energieeffizienz, CO₂-Reduktion und andere ESG-Aspekte im laufenden Betrieb messbar vorangetrieben werden.
Zeitlicher Hintergrund: Der Mustercampus befindet sich aktuell im Bau und die Fertigstellung des Gebäudekomplexes ist für Ende Q3/2026 vorgesehen. Eine Übergabe an den Betreiber und der Beginn des Einzugs der Unternehmensbereiche soll unmittelbar darauf erfolgen. Vor diesem Hintergrund verstehen wir, dass die Ausschreibung rechtzeitig durchgeführt werden muss, damit der ausgewählte TTS-Dienstleister bis zur Gebäudeübergabe vertraglich gebunden und einsatzbereit ist. Unser Angebot berücksichtigt diese Timeline und zielt darauf ab, den Zuschlag bis spätestens Mitte 2026 zu erteilen, sodass der Dienstleister den Betrieb pünktlich zum Hochlauf des Campus aufnehmen kann.
Beschreibung des Gebäudekomplexes / Ausgangssituation
Der Mustercampus ist ein neuer hochmoderner. Der Campus umfasst einen Gebäudekomplex mit ca. 50.000 m² Gesamtgebäudefläche auf einem ca. 70.000 m² großen Grundstück. Die Nutzung ist vielfältig: etwa 39.000 m² entfallen auf Produktions-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Logistikbereiche, ca. 9.000 m² auf Büroflächen und weitere ca. 2.000 m² auf gemeinschaftlich genutzte Bereiche (z.B. Betriebsrestaurant, Konferenzzonen). Dieses Ensemble aus Produktionshallen, technischen Anlagen und Verwaltungsgebäude bildet eine integrierte Einheit, die hohe Anforderungen an das technische Facility Management stellt.
Als Neubauprojekt nach neuesten technischen Standards zeichnet sich der Campus durch eine Vielzahl fortschrittlicher Gebäudetechnologien und eine nachhaltige Bauweise aus. Bereits in der Bauphase wird auf Nachhaltigkeit großen Wert gelegt – so kommen umweltfreundliche Baustoffe zum Einsatz und es wird angestrebt, den späteren Energiebedarf des Standorts vollständig aus erneuerbaren Energien zu decken. Zum Beispiel ist das Hallendach mit einer großflächigen Photovoltaik-Anlage geplant (Solardach), und moderne Energieerzeugungsanlagen wie Blockheizkraftwerke (BHKW) könnten zum Einsatz kommen. Die Gebäude werden mit einer digitalen Gebäudeleittechnik (GLT) und IoT-Sensorik ausgestattet sein, um im Betrieb eine intelligente Steuerung von Klima, Beleuchtung und Sicherheit zu ermöglichen. Entsprechende Infrastruktur für Gebäudeautomation (MSR/GA) wird integriert, sodass eine zentrale Überwachung und Optimierung aller technischen Anlagen möglich ist.
Die Ausgangssituation für das FM-Projekt ist gekennzeichnet durch einen Übergang vom Bau in den Betrieb: Zum Zeitpunkt der Ausschreibung werden die Gebäude voraussichtlich kurz vor Fertigstellung stehen. Dies bedeutet, dass umfangreiche technische Dokumentationen (Planungs- und Revisionsunterlagen, Anlagenlisten, Wartungspläne der Erstausrüster etc.) bereitgestellt werden müssen, um die Ausschreibungsunterlagen zu erstellen. Wir werden diesen Übergang sorgfältig moderieren, indem wir die relevante Baudokumentation sichten und in die Leistungsbeschreibung übertragen. Wichtig ist hierbei auch die Berücksichtigung von Gewährleistungsfristen der Bau- und Montagegewerke – der TTS-Dienstleister muss einerseits frühzeitig eingebunden werden, andererseits müssen Schnittstellen zu den bauausführenden Firmen (für Gewährleistungsmängelbearbeitung) vertraglich geregelt werden.
Darüber hinaus konsolidiert der neue Campus mehrere bestehende Standorte an einem Ort. Dies bedeutet, dass mit Inbetriebnahme des Campus eine Verlagerung von Mitarbeitern und eventuell vorhandenen Betriebsmitteln stattfindet. Die Herausforderung besteht darin, den reibungslosen Betriebsstart des großen Campus zu gewährleisten – von Tag 1 an müssen alle technischen Anlagen zuverlässig funktionieren, Sicherheit und Komfort der Nutzer sichergestellt sein und gesetzliche Prüftermine eingehalten werden. Die Ausgangslage bietet dabei auch Chancen: Durch den Neubau können von Anfang an einheitliche FM-Prozesse etabliert werden, es gibt keine Altlasten früherer Betreibermodelle. Unsere Aufgabe wird es sein, diese Chance zu nutzen und in der Ausschreibung einen klar strukturierten technischen Leistungsumfang zu definieren, der den hohen Anforderungen des High-Tech-Standorts gerecht wird.
Zusammenfassend gehen wir von folgender Ausgangssituation aus: Ein hochmoderner, komplexer Gebäudekomplex mit Produktions- und Bürobereichen, ausgestattet mit zahlreichen technischen Anlagen (HKL, Elektrotechnik, Spezialanlagen für Produktion, Sicherheits- und Gebäudetechnik etc.), bei dem die vollständige Betreiberverantwortung und Instandhaltung an einen externen Partner übertragen werden soll. Es liegen Planungsdaten und technische Beschreibungen vor, die in ein detailliertes Ausschreibungspaket überführt werden müssen. Alle beteiligten Stakeholder – vom Bauprojektteam über die künftigen Nutzer bis zur Geschäftsführung – sollen durch die TTS-Vergabe entlastet und abgesichert werden. Dieses Verständnis der Ausgangssituation leitet unser Vorgehen in der Erstellung des Leistungsumfangs.
Strukturierte Darstellung der Leistungen in den technischen Gewerken
Der Total Technical Service für den Mustercampus soll sämtliche technischen Gewerke umfassen. Im Folgenden listen wir die relevanten Leistungsbereiche strukturiert auf (ca. 14 Gewerke) und beschreiben deren Inhalte. Diese strukturierte Leistungsdarstellung wird auch Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen sein, sodass Bieter klar erkennen können, welche Aufgabenfelder in ihrem Angebot abzudecken sind. Die Gewerke können im Vergabeverfahren entweder als Einzellose oder gebündelt ausgeschrieben werden – unser Leistungsmodell ist so aufgebaut, dass sowohl eine Komplettvergabe an einen Gesamtanbieter als auch eine Losvergabe an spezialisierte Anbieter möglich wäre. Empfohlen wird voraussichtlich eine Komplettvergabe an einen TTS-Anbieter, um Schnittstellen zu minimieren und eine durchgängige Verantwortung zu gewährleisten; dennoch werden wir die einzelnen Gewerke transparent darstellen.
Im Einzelnen sind folgende technische Leistungsbereiche abgedeckt:
Technische Gesamtbetriebsführung (Leitstand und Koordination): Übernahme der gesamtverantwortlichen Betriebsführung für alle technischen Anlagen des Campus. Dies umfasst die Stellen eines technischen Objektleiters bzw. Contract Managers vor Ort, der als primärer Ansprechpartner fungiert. Zu den Aufgaben zählen die Koordination aller Gewerke, die Personalplanung des eingesetzten FM-Teams, die Einhaltung und Überwachung der Service Level Agreements (SLAs) und Key Performance Indicators (KPIs), sowie regelmäßiges Reporting an den Auftraggeber. Auch das Audit- und Qualitätsmanagement fällt in diesen Bereich: Der Dienstleister richtet ein System zur kontinuierlichen Leistungsüberwachung ein (inkl. interner Audits, Vorbereitung externer Audits) und treibt ein Innovationsmanagement voran, um Verbesserungen und Effizienzsteigerungen im Betrieb zu erzielen. Kurz gesagt, dieses Gewerk stellt sicher, dass die übergreifende Steuerung und Kommunikation zentral erfolgt und alle weiteren Gewerke zielgerichtet nach Ihren Vorgaben arbeiten.
Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik (HLK): Betrieb und Instandhaltung aller Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung für Raumklima und Wärme. Dies umfasst Wärmeerzeugungsanlagen (Heizkessel, ggf. BHKW/KWK), Lüftungs- und Klimaanlagen (RLT-Anlagen, Kälte- und Klimageräte) sowie zugehörige Verteilernetze. Der Dienstleister stellt den kontinuierlichen und effizienten Betrieb der Heizungs- und Klimasysteme sicher, einschließlich regelmäßiger Wartung nach Herstellervorgaben und Normen (z.B. VDI 6022 für Raumlufttechnik bezüglich Lufthygiene). Energie-Management ist hier ein wichtiger Bestandteil – die Anlagen werden so eingestellt und überwacht, dass ein optimaler Energieeinsatz erfolgt. Etwaige Kälteanlagen (Kaltwassersätze, Kühlhäuser etc.) werden in die Wartung integriert. Zudem gehört die Umsetzung eines produktiven vorbeugenden Instandhaltungskonzepts (ProvI) zum Leistungsumfang: Durch vorausschauende Wartung (z.B. Schwingungsanalysen an Lüftungsanlagen zur Früherkennung von Verschleiß) sollen Störfälle minimiert werden[20]. Alle Wartungs- und Inspektionsleistungen werden gemäß den aktuellen Normen und Richtlinien (u.a. DIN EN 16798, VDMA 24186) dokumentiert.
Mess-, Steuer- und Regeltechnik / Gebäudeautomation (MSR/GA): Betrieb der zentralen Gebäudeleittechnik, die alle gebäudetechnischen Systeme überwacht und steuert. Der TTS-Dienstleister übernimmt die Betreuung der Gebäudeleittechnik-Software (CAFM/GLT-System) und der Automationseinrichtungen (DDC, Sensoren/Aktoren). Dazu zählt die Überwachung aller Messwerte (Temperaturen, Drücke, Verbräuche etc.), das Anpassen von Steuerungsparametern zur Betriebsoptimierung sowie das Management von Alarmmeldungen. Die MSR-Techniker stellen sicher, dass die Kopplung zwischen HLK-Anlagen und GA reibungslos funktioniert – beispielsweise Schnittstellen zwischen Klimaanlagen und zentraler Leittechnik. Änderungen an Regelstrategien (etwa zur Energieeinsparung) werden in Abstimmung mit dem Auftraggeber vorgenommen. Ebenso sorgt der Dienstleister für IT-Sicherheit der GA-Systeme (Zugriffskontrollen, regelmäßige Updates) in Zusammenarbeit mit Ihrer IT-Abteilung, damit die Gebäudeautomation gegen Cyber-Risiken geschützt ist. Insgesamt gewährleistet dieser Leistungsbereich ein intelligentes, effizientes Gebäudebetriebsmanagement durch Vernetzung aller Systeme.
Elektrotechnik und Beleuchtung: Vollumfängliche Betreuung der elektrischen Energieversorgung und aller elektrotechnischen Anlagen. Dies schließt die Mittel- und Niederspannungsanlagen ein – von der 10/20 kV-Übergabestation über Transformatoren bis zur Niederspannungshauptverteilung und Unterverteilungen. Auch die Notstromversorgung (Notstrom-Dieselaggregat oder USV-Anlagen) sowie der Blitzschutz am Gebäude gehören dazu. Der Dienstleister führt regelmäßige Wartungen und Inspektionen der Elektroinstallationen durch, einschließlich der Beleuchtungsanlagen im Innen- und Außenbereich (Prüfung und Lampenwechsel). Gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen nach DGUV V3 (wiederkehrende Prüfung ortsfester und ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel) werden lückenlos koordiniert und durchgeführt. Ebenso wird die Einhaltung der Betriebssicherheitsverordnung im Bereich Elektro sichergestellt (z.B. Prüfung von Schutzeinrichtungen). Der Dienstleister erstellt ein Prüfplanverzeichnis für alle elektrotechnischen Anlagen (E-Check) und dokumentiert die Ergebnisse. Somit wird ein sicherer, unterbrechungsfreier Betrieb der Stromversorgung und Beleuchtung im Campus gewährleistet.
Mechanische Infrastruktur und Medienversorgung (Druckluft, Pumpen, Prozessmedien): In diesem Gewerk sind alle technischen Systeme zur Medien- und Versorgungsinfrastruktur außerhalb der HLK zusammengefasst. Dazu zählen insbesondere Druckluftanlagen – vom Kompressor über Druckbehälter bis zum Druckluftnetz mit seinen Ventilen und Anschlüssen. Weiterhin gehören Pumpen und Rohrleitungssysteme für Kühlwasser, Prozesswasser oder andere Medien dazu. Sollten spezielle Fluide oder technische Gase im Produktionsprozess benötigt werden (z.B. Stickstoff, Druckluftqualität nach ISO), fallen auch deren Versorgungsanlagen in diesen Leistungsbereich. Der TTS-Dienstleister führt Wartung und Inspektion aller mechanischen Komponenten durch, einschließlich der nach Betriebssicherheitsverordnung prüfpflichtigen Druckbehälter (ggf. Koordination von ZÜS-Prüfungen über zugelassene Überwachungsstellen). Auch hier kommt Condition Monitoring zum Einsatz: z.B. kontinuierliche Überwachung von Druckabfällen oder Laufzeiten der Kompressoren, um Energieeinsatz zu optimieren und frühzeitig Störungen zu erkennen. Ziel ist es, einen effizienten, unterbrechungsfreien Betrieb aller Versorgungsmedien sicherzustellen und den Energieverbrauch zu minimieren (z.B. Verhinderung von Leckagen im Druckluftnetz).
Sicherheitstechnik und Kommunikationssysteme: Verantwortung für alle sicherheitstechnischen Anlagen zum Schutz von Personen und Objekten. Dies umfasst die Einbruchmeldeanlagen (EMA) und Zutrittskontrollsysteme zur Gelände- und Gebäudeabsicherung. Ebenso betreut der Dienstleister die Videoüberwachungsanlagen (CCTV), ggf. vorhandene Überfall- oder Panikmeldeeinrichtungen, und stellt die Aufschaltung auf eine Alarmzentrale sicher. Weiterhin gehören Gefahrenmeldeanlagen wie die Brandmeldeanlage (BMA) und das Feuerwehrinformationssystem zum Leistungsumfang. Falls vorhanden, werden auch Sprachalarmierungsanlagen (SAA) betreut. Alle sicherheitstechnischen Einrichtungen werden regelmäßig inspiziert, gewartet und gemäß behördlichen Auflagen geprüft (z.B. die Prüfung der EMA nach VdS-Richtlinien, die Feuerlöschanlagen-Prüfung nach DIN EN 12845 für Sprinkler). Der Dienstleister verantwortet ferner die Einhaltung der Prüfverordnung (PVO) des Landes für diese Anlagen und minimiert so Haftungsrisiken des Betreibers. Auch IT-Infrastruktur im FM-Bereich (z.B. Server für Sicherheitssysteme, Gebäudenetzwerk) kann in Abstimmung mit der IT betrachtet werden, um Datenschutz (DSGVO) und IT-Security-Vorgaben einzuhalten – insbesondere bei Zutrittskontrollsystemen müssen datenschutzkonforme Verfahren etabliert werden. Insgesamt sorgt dieser Bereich für den vorbeugenden Schutz von Menschen und Werten am Standort.
Brandschutztechnik: (Anmerkung: Eng verknüpft mit Sicherheitstechnik, hier separat hervorgehoben) Betrieb und Wartung aller aktiven und passiven Brandschutzeinrichtungen. Dazu zählen insbesondere die automatischen Löschanlagen (Sprinkleranlage, ggf. Gaslöschanlage) sowie die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) in Hallen. Der Dienstleister übernimmt die regelmäßige Inspektion dieser Systeme, sorgt für die Einhaltung vorgeschriebener Prüfintervalle (z.B. Sprinkler zentral jährlich mit Sachverständigen, RWA-Funktionsprüfungen) und koordiniert externe Prüfer, soweit nötig. Auch tragbare Feuerlöscher und Wandhydranten werden gemäß DIN 14406 bzw. BetrSichV geprüft. Passive Brandschutzmaßnahmen – etwa Brandschutztüren und -tore, Wand- und Deckendurchführungen – werden im Rahmen von Begehungen kontrolliert und Mängel dem Auftraggeber gemeldet. Der TTS-Dienstleister stellt somit sicher, dass der bauliche und anlagentechnische Brandschutz jederzeit wirksam ist und alle Nachweise für Versicherer oder Behörden lückenlos vorliegen. (Hinweis: Sicherheitstechnik und Brandschutz sind in der Ausschreibung ggf. zusammengefasst als ein Los, da sie sich überschneiden.)
Aufzugs- und Fördertechnik (inkl. Krane und Hebebühnen): Wartung und Betriebsbetreuung aller vertikalen und ggf. horizontalen Transportsysteme im Gebäude. Dies umfasst die Personen- und Lastenaufzüge in Bürogebäuden und Produktionshallen sowie eventuell vorhandene Hebebühnen, Krane oder Hallenkrananlagen für den innerbetrieblichen Transport. Der Dienstleister stellt die tägliche Betriebsbereitschaft dieser Anlagen sicher und organisiert einen Notruf- und Befreiungsdienst für Aufzüge (24/7-Aufzugsnotruf). Alle Aufzugs- und Krananlagen unterliegen strengen Prüfvorschriften: Der TTS-Partner koordiniert die wiederkehrenden Prüfungen nach DGUV-Vorschrift 4 (elektrische Anlagen) und DGUV V52 (Krane) sowie die vorgeschriebenen Abnahmen durch Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS)[25]. Beispielsweise werden Aufzüge alle 2 Jahre durch den TÜV inspiziert; Krane je nach Nutzungsintensität mindestens jährlich durch Sachkundige geprüft. Diese Termine werden zentral verwaltet. Darüber hinaus setzt der Dienstleister auf vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) auch in diesem Bereich: z.B. kontinuierliches Monitoring von Fahrverhalten und Seilzuständen bei Kranen (Seilüberwachung)[25], um Ausfälle proaktiv zu vermeiden. Das Ziel ist hier höchste Betriebssicherheit und Verfügbarkeit für alle Transportanlagen.
Sanitärtechnik und Trinkwasserhygiene: Betrieb und Instandhaltung der gesamten Trink- und Abwasserversorgung im Campus. Dazu zählen Frischwassereinspeisung, Wasseraufbereitungsanlagen (falls vorhanden), das Leitungsnetz, sanitäre Einrichtungen (WC-Anlagen) sowie Druckerhöhungsanlagen und Pumpensümpfe[26]. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Trinkwasserhygiene: Der Dienstleister führt routinemäßig Legionellenprüfungen gemäß der Trinkwasserverordnung durch (insbesondere bei Warmwasserbereitungsanlagen über 400 Liter und Rohrleitungsinhalten >3 Liter)[27]. Weiter werden alle sicherheitsrelevanten Ausstattungen wie Sicherheits-Duschen, Augenwaschstationen (in Labor/Produktion) regelmäßig getestet. Die Wartung der Sanitärinstallationen erfolgt nach DIN EN 806 und DIN 1988; für den Schutz des Trinkwassers vor Rückfließen werden z.B. die nach DIN EN 1717 geforderten Sicherungseinrichtungen geprüft[27]. Im Bereich Abwasser sind Hebeanlagen und Fettabscheider (bei Großküchen) zu warten. Insgesamt gewährleistet der Dienstleister eine hygienisch einwandfreie Wasserversorgung und eine funktionierende Entsorgung, inklusive Dokumentation aller Prüf- und Spülmaßnahmen (Stagnationsprophylaxe etc.) unter Beachtung von RKI-Empfehlungen für Wasserhygiene[27].
Energieerzeugung und -verteilung: (Teilweise Überschneidung mit HLK/Elektro, jedoch separate Nennung zur Betonung) Betreuung aller Anlagen der zentralen Energieversorgung des Campus. Hierzu gehören Heizungszentralen (Kesselanlagen) ebenso wie etwaige Blockheizkraftwerke (BHKW) oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) zur Eigenstrom- und Wärmeerzeugung[16]. Auch Photovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern werden vom Dienstleister überwacht und gewartet[16]. Der TTS-Dienstleister übernimmt die regelmäßige Inspektion dieser Erzeugungsanlagen, inklusive der gesetzlichen Emissionsmessungen bei Feuerungsanlagen nach 1. BImSchV (in Abstimmung mit dem Bezirks-Schornsteinfeger)[16]. Zudem werden Notstromaggregate betreut (Regelprobeläufe, Wartung). Die Einspeisemanagement-Anforderungen (ggf. Abregelung PV bei Überspeisung) werden erfüllt. Insgesamt sorgt dieser Bereich dafür, dass die Medien Strom, Wärme, Kälte stets verfügbar sind. Überschneidungen mit Elektrotechnik und HLK sind natürlich vorhanden; je nach Bieterstruktur könnte dieser Block mit HLK zusammengelegt sein. Dennoch heben wir ihn hervor, da er für die Versorgungssicherheit und Energieeffizienz im Campus essenziell ist.
Außenanlagen und gebäudenahe Infrastruktur: (Optional in TTS, falls gewünscht) Auch die technischen Aspekte der Außenanlagenpflege und Infrastruktureinrichtungen im Freien können Teil des TTS-Vertrags sein. Dazu zählen beispielsweise die Außenbeleuchtung des Geländes, elektromechanische Tore und Schranken, die Bewässerungsanlage für Grünflächen sowie Notstromversorgungen oder Diesel-Tankstellen für Generatoren auf dem Gelände. Der Dienstleister würde in diesem Falle die Pflege der Grünanlagen und den Winterdienst zwar meist an Nachunternehmer vergeben, aber koordiniert übernehmen[28], um eine einheitliche Leistungserbringung zu sichern. Insbesondere überwacht er auch die Verkehrssicherungspflichten auf dem Grundstück (Wegekontrolle, Beleuchtung der Parkplätze). Die Einbindung dieses Bereichs in den TTS sichert dem Auftraggeber einen einzigen verantwortlichen Ansprechpartner auch für alle infrastrukturellen Themen rund ums Gebäude.
(Hinweis: In der Praxis werden Außenanlagen und ggf. infrastrukturelle Services oft separat vergeben. In unserem Angebot listen wir es als optionales Gewerk, falls eine Integration in den TTS-Vertrag gewünscht ist.)
Kaufmännisches Facility Management (optional): Während der Schwerpunkt des TTS auf dem technischen Gebäudemanagement liegt, können auf Wunsch auch kaufmännische FM-Leistungen in den Umfang aufgenommen werden (z.B. Betriebskostenmanagement, Reporting der FM-Kostenstellen, Flächenmanagement). Unser Angebot kann optional die Unterstützung bei Nebenkostenabrechnung, Budgetplanung und FM-Controlling umfassen[29]. Dieser Punkt wird hier der Vollständigkeit halber erwähnt; eine detaillierte Ausführung würde separat erfolgen, falls im Rahmen des Projekts relevant.
Innovationsmanagement und Digitalisierung (integriert): Als Querschnittsthema sehen wir das Vorantreiben von Innovationen im FM-Betrieb. Der TTS-Dienstleister soll vertraglich verpflichtet werden, jährlich proaktive Vorschläge zur Verbesserungen einzubringen (z.B. neue IoT-Sensorik, KI-Auswertung für Predictive Maintenance, Drohneninspektionen für Dachflächen)[30]. Ebenso soll er neueste Technologien einsetzen, wo sinnvoll – beispielsweise AR/VR-Unterstützung bei Wartung oder digitale Service-Desk-Lösungen. Die Digitalisierung wird schon im Vertrag verankert, u.a. durch die Pflicht zum Einsatz eines CAFM-Systems, zur Führung eines Online-Portals für alle Wartungsnachweise und durch die Nutzung interaktiver KPI-Dashboards. Damit wird sichergestellt, dass der Campus auch im Betrieb technologisch auf dem neuesten Stand bleibt und der FM-Dienstleister zu kontinuierlicher Weiterentwicklung motiviert wird.
Diese Auflistung der technischen Gewerke und Leistungsbereiche zeigt den umfassenden Charakter des TTS-Vertrags. Jeder Bieter muss nachweisen, dass er all diese Gewerke abdecken kann (ggf. durch Nachunternehmer bei Spezialgewerken) – oder alternativ kann eine Losaufteilung vorgenommen werden, bei der mehrere spezialisierte Anbieter einzelne Lose übernehmen. In jedem Fall gewährleisten wir durch die strukturierte Leistungsbeschreibung, dass keine Lücken entstehen: Alle Anlagen, vom großen Produktionskessel bis zum kleinen Notlicht, sind einem Gewerk zugeordnet und somit in Verantwortlichkeit. Zudem werden Schnittstellen klar definiert, z.B. zwischen Bauleistungen und FM-Leistungen, oder zwischen Betreiber und Nutzer (etwa welche Aufgaben der Betreiber im Bereich IT oder Sicherheit behält).
Leistungen zur Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (SLAs, KPIs, Betreiberpflichten, Delegationsmatrizen, Datenschutz, IT-Sicherheit, Versicherungen, Schulungen etc.)
Ein zentraler Bestandteil unseres Angebots ist die Erstellung umfassender Ausschreibungsunterlagen, die alle oben beschriebenen Leistungen sowie alle vertraglichen und organisatorischen Rahmenbedingungen eindeutig festhalten. Wir sorgen dafür, dass die Unterlagen vollständig, klar strukturiert und vergaberechtskonform sind.
Insbesondere werden wir folgende Elemente detailliert ausarbeiten:
Leistungsbeschreibung und technisches Pflichtenheft: Wir verfassen ein ausführliches technisches Leistungsverzeichnis, das pro Gewerk alle vom TTS-Dienstleister zu erbringenden Leistungen beschreibt. Dies beinhaltet Wartungspläne (z.B. in Anlehnung an VDMA 24186 Arbeitskarten), Reaktionszeiten bei Störungen, Prüfintervalle und Dokumentationsanforderungen. Wo sinnvoll, verwenden wir funktionale Leistungsbeschreibungen, d.h. wir definieren die geforderte Funktions- und Qualitätsziele (z.B. Raumtemperaturen, Verfügbarkeitsraten) anstelle minutöser Vorgaben, um dem zukünftigen Dienstleister Raum für optimierte Lösungen zu geben. Die Leistungsbeschreibung wird an geltenden Normen und Richtlinien ausgerichtet (u.a. VDI 3810 für Betreiben und Instandhalten[31], DIN 31051/DIN EN 13306 für Instandhaltungsbegriffe, VDI 6022 für Lüftungshygiene etc.), sodass Bieter wissen, welche Standards erwartet werden. Besonderheiten des Campus (z.B. Reinraumbereiche oder besondere Prozessanlagen) selbstverständlich integriert. Dieses Pflichtenheft bildet die Grundlage für die Angebotserstellung der Bieter.
Service Level Agreements (SLAs): Wir entwickeln konkrete SLAs, die die zu erbringende Leistungsqualität und Reaktionszeiten festlegen. Beispielsweise definieren wir Höchstentstörzeiten für kritische Anlagen (etwa Ausfall einer Produktionsklimaanlage: max. x Stunden bis Wiederinbetriebnahme) und Verfügbarkeitsgrade (z.B. 99% Verfügbarkeit für IT-relevante Systeme wie Rechenzentrumsklimatisierung). Ebenfalls können Komfortparameter (wie Raumtemperaturbandbreiten) als SLA vereinbart werden. Jedes SLA wird mess- und nachprüfbar formuliert. Damit schaffen wir die Basis für eine steuerbare Vertragserfüllung. Die SLAs fließen in das Vertragsdokument ein und sind verbunden mit den KPIs und ggf. Bonus/Malus-Regelungen (siehe unten).
Key Performance Indicators (KPIs): Zu jedem SLA werden KPIs definiert, welche die Leistung messbar machen. Beispiele für KPIs sind: Anlagenverfügbarkeit in %, Einhaltung der Wartungsintervalle in %, Durchschnittliche Reaktionszeit bei Störungen, Anzahl HSE-Vorfälle etc. Diese Kennzahlen dienen der laufenden Überwachung der Dienstleisterperformance. In den Ausschreibungsunterlagen werden wir klare KPI-Ziele vorgeben, die der Anbieter mindestens erfüllen muss (ggf. kann er im Angebot auch eigene Zielwerte vorschlagen, die über unseren Mindestanforderungen liegen). Durch ein regelmäßiges KPI-Reporting des Dienstleisters, z.B. monatlich oder quartalsweise, wird der Auftraggeber jederzeit den Überblick über die Leistungserbringung haben. Wir legen im Vertrag fest, dass mindestens einmal jährlich ein formales SLA-/KPI-Review erfolgt, in dem Abweichungen analysiert und Maßnahmen vereinbart werden[34]. Diese Mechanismen stellen sicher, dass die definierten Ziele nicht nur auf dem Papier stehen, sondern aktiv gemanagt werden.
Betreiberpflichten und Delegationsmatrix: Ein zentrales Thema bei der Übertragung technischer Betriebsführungsleistungen ist die rechtssichere Delegation von Betreiberpflichten. Als Eigentümer/Betreiber des Gebäudes obliegen Ihnen vielfältige Pflichten (Stichwort Verkehrssicherung, Betreiberverantwortung nach VDI 3810, Organisationsverschulden etc.). Wir erstellen eine Delegationsmatrix, in der sämtliche Betreiber- und Unternehmerpflichten identifiziert und den verantwortlichen Parteien zugeordnet werden. Insbesondere wird festgelegt, welche Pflichten an den TTS-Dienstleister delegiert werden – z.B. Durchführung aller vorgeschriebenen Prüfungen (BetrSichV, DGUV, Brandschutz), Organisation von Gefährdungsbeurteilungen, Überwachung der Einhaltung von Arbeits- und Umweltschutzvorschriften – und welche beim Auftraggeber verbleiben. Diese Matrix wird Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen und später des Vertrags. Dadurch wird schriftlich fixiert, dass der Dienstleister die ihm übertragenen Betreiberpflichten übernimmt und Sie als Auftraggeber in diesen Punkten entlastet sind. Wir achten darauf, dass die Delegation wirksam erfolgt, d.h. klar und unmissverständlich formuliert, und dass der Dienstleister verpflichtet wird, Ihnen regelmäßig über die Pflichterfüllung Bericht zu erstatten (z.B. Prüfprotokolle liefern, Mängel anzeigen). So erfüllen Sie als Betreiber Ihre Organisationspflicht, indem Sie einen geeigneten, überwachten Dienstleister einsetzen. Die Delegationsmatrix beinhaltet typischerweise Themen wie Wartungspflichten, Verkehrssicherung (Winterdienst, Wege), Prüfpflichten (Aufzüge, Druckgefäße, E-Anlagen etc.), Dokumentationspflichten und Notfallorganisation. Im Vertrag wird zudem geregelt, dass der Dienstleister im Schadensfall Sie von Ansprüchen Dritter freizustellen hat, sofern diese auf Verletzung delegierter Pflichten beruhen.
Vertragsgrundlagen und Vertragsentwurf: Auf Basis unserer FM-Expertise erstellen wir einen Vertragsentwurf für den TTS-Vertrag, der als Grundlage der Verhandlungen dient. Dieser Vertrag umfasst neben der Leistungsbeschreibung und SLA/KPI-Vereinbarung auch Regelungen zu Laufzeit (z.B. 3-5 Jahre mit Verlängerungsoption), Kündigungsrechten, Haftung, Versicherungen, Vergütung und Preisanpassungen, Nachunternehmereinsatz, etc. Wir verwenden hierzu erprobte Vertragsklauseln und berücksichtigen die für Sie wichtigen Punkte. Unter anderem bauen wir Bonus-/Malus-Regelungen ein, um die Einhaltung der SLAs zu incentivieren (z.B. Bonus bei Übertreffen von KPI-Zielen, Malus bei Unterschreitung)[35][36]. Ebenso wird ein mögliches Open-Book-Ansatz thematisiert, falls Sie Kostentransparenz wünschen: Der Anbieter müsste dann seine Kalkulation offenlegen und Einsparungen könnten geteilt werden. Des Weiteren regeln wir die Kostenstellenstruktur bzw. Leistungsabrechnung klar – z.B. ob der Dienstleister Pauschalpreise je Gebäude oder Kostenstelle anbietet, wie Zusatzleistungen vergütet werden und wie das Energiemanagement finanziell abgewickelt wird. Ein weiterer wichtiger Vertragsbestandteil ist die Haftung und Versicherung: Wir definieren die erforderlichen Versicherungen, die der Dienstleister abzuschließen hat (z.B. Betriebshaftpflicht mit angemessener Deckungssumme, Umwelthaftpflicht bei bestimmten Anlagen) und verlangen einen entsprechenden Nachweis bei Zuschlagserteilung. Schließlich berücksichtigen wir im Vertragsentwurf auch Datenschutzvereinbarungen (siehe unten) und IT-Sicherheitsanforderungen.
Datenschutz (DSGVO): Da der TTS-Dienstleister im Rahmen seiner Tätigkeit ggf. Zugang zu personenbezogenen Daten hat (z.B. Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung oder personenbezogene Nutzerdaten im CAFM), berücksichtigen wir die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung. Wir werden den Ausschreibungsunterlagen eine Datenschutzvereinbarung (z.B. Auftragsverarbeitungsvertrag gemäß Art. 28 DSGVO) beifügen, die der spätere Auftragnehmer unterzeichnen muss. Darin wird geregelt, welche Daten verarbeitet werden, zu welchen Zwecken und wie sie zu schützen sind. Außerdem definieren wir Mindestanforderungen an den Datenschutz, etwa dass der Dienstleister seine Mitarbeiter auf Vertraulichkeit verpflichtet, Daten nur in der EU speichert und bei Datenschutzvorfällen Meldepflichten bestehen. In der Leistungsbeschreibung selbst verankern wir, dass z.B. Zutrittskontroll- und Videoüberwachungsdaten nur gemäß den gesetzlichen Bestimmungen genutzt werden dürfen und regelmäßige Löschfristen einzuhalten sind (hierbei sind auch Beteiligungsrechte des Betriebsrats relevant, falls zutreffend). Durch diese Maßnahmen stellen wir sicher, dass der zukünftige FM-Dienstleister die hohen Datenschutzstandards Ihres Unternehmens und der DSGVO einhält.
IT-Sicherheit: Eng verbunden mit dem Datenschutz ist die IT-Sicherheit. Der TTS-Dienstleister wird möglicherweise an Ihre IT-Infrastruktur angebunden (etwa durch ein CAFM-System, das auf Ihren Servern läuft, oder durch Fernzugriff auf Gebäudetechnik). Wir definieren deshalb klare IT-Security-Anforderungen in den Ausschreibungsunterlagen. Beispielsweise fordern wir, dass der Anbieter ein Informationssicherheits-Konzept vorlegt und Mindeststandards wie ISO 27001 oder BSI IT-Grundschutz für seine eigenen Systeme einhält. Beim Betrieb Ihrer gebäudetechnischen IT-Systeme (z.B. GLT-Server) muss der Dienstleister die von Ihrer IT-Abteilung vorgegebenen Policies (Passwortregeln, VPN-Nutzung, Zugriffsbeschränkungen) befolgen. Wir schreiben auch vor, dass jegliche externe Anbindung nur in Abstimmung mit Ihnen erfolgt. Zudem werden wir verlangen, dass der Dienstleister regelmäßige Backups aller betriebsrelevanten Daten erstellt und ein Notfallkonzept für IT-Ausfälle hat. Diese Anforderungen werden in einem speziellen Abschnitt der Leistungsbeschreibung oder als Anlage (IT-Sicherheitsrichtlinie für Dienstleister) formuliert. Damit wird das Risiko von Cyberangriffen oder IT-Ausfällen, die den Gebäudebetrieb beeinträchtigen könnten, minimiert.
Versicherungspflichten: Wie oben kurz erwähnt, legen wir in den Unterlagen fest, welche Versicherungen der TTS-Dienstleister mindestens vorhalten muss. Üblich ist eine Betriebshaftpflichtversicherung (für Personen- und Sachschäden, inkl. Schlüsselverlust) mit einer Deckungssumme, die dem Risikoprofil des Campus entspricht (z.B. ≥ 5 Mio. €). Bei besonderen Risiken (z.B. Betrieb von Kesselanlagen) könnten zusätzliche Deckungen gefordert werden. Falls der Dienstleister selbst Planungsleistungen erbringen oder Umbauten begleiten soll, kann eine Berufshaftpflicht (Planungshaftpflicht) relevant sein. Wir fordern von den Bietern bereits im Angebot eine Bestätigung ihres Versicherungsschutzes. Im Vertrag wird festgeschrieben, dass der AN die Versicherung während der gesamten Vertragsdauer aufrecht erhält und im Schadenfall unverzüglich informieren muss. Diese klaren Anforderungen schützen Sie als AG davor, im Haftungsfall unversichert dazustehen.
Schulungen, Qualifikationen und Arbeitssicherheit: In der Ausschreibung wird der Aspekt Personalqualifikation und Schulung ausführlich behandelt. Wir fordern von den Bietern, ein geeignet qualifiziertes Team für den Standort bereitzustellen, inkl. Nennung der Schlüsselpersonen (Objektleiter, leitende Techniker). Die erforderlichen Mindestqualifikationen werden definiert – z.B. müssen Elektrotechniker eine Schaltberechtigung Mittelspannung haben, Kälteanlagen-Mechatroniker eine Zertifizierung nach ChemKlimaschutzV, etc. Des Weiteren wird der Dienstleister verpflichtet, regelmäßige Schulungen seines Personals durchzuführen, insbesondere in den Bereichen Arbeitssicherheit, Anlagenbedienung und Compliance. Wir erwarten z.B., dass jährlich Unterweisungen in Arbeitssicherheit (gemäß ArbSchG) stattfinden und dass vor Ort alle Beschäftigten im Rahmen der Gefährdungsbeurteilungen unterrichtet werden. Der Dienstleister muss ein HSE-Konzept (Health, Safety, Environment) vorlegen, wie er Unfälle vermeiden will. Auch Betriebsratsbelange berücksichtigen wir: Sollte ein Betriebsrat existieren, müssen Arbeitszeiten und Zugangsregelungen in Einklang mit Betriebsvereinbarungen gebracht werden. Der Ausschreibung fügen wir außerdem einen Abschnitt zu “Betriebsübergang/Personalübernahme” hinzu, falls bestehendes Personal integriert werden soll – im Neubaufall wohl nicht relevant, aber wir behalten es im Blick. Insgesamt stellen wir durch diese Vorgaben sicher, dass das eingesetzte Personal jederzeit qualifiziert und vorbereitet ist, die komplexen Anlagen des Campus zu betreiben. Schulungen werden auch für die Nutzer des Gebäudes mitgedacht: z.B. könnte der FM-Dienstleister verpflichtet werden, Einweisungen für Nutzer in sicherheitsrelevante Anlagen anzubieten (Bedienung von Notduschen, Verhalten im Alarmfall etc.), um die User Acceptance und Sicherheit zu erhöhen.
Betriebsdokumentation und Reporting-Anforderungen: Ein oft unterschätzter Teil der Ausschreibungsunterlagen sind die Vorgaben zur Dokumentation. Wir werden klar festlegen, welche Dokumente der Dienstleister zu führen hat: z.B. ein digitales Objekthandbuch, in dem alle Anlagen, Wartungspläne und Prüfungen dokumentiert sind (hier können wir einen Standard vorgeben oder den Dienstleister sein System nutzen lassen, solange es unseren Anforderungen genügt). Weiterhin definieren wir das Reporting-Format: Der Dienstleister muss z.B. monatliche Bericht liefern, der zumindest die KPIs, wichtige Ereignisse, geleistete Stunden, Verbrauchsdaten etc. enthält. Formate für diese Berichte werden wir ggf. vorstrukturieren oder zumindest Mindestinhalte vorgeben. Auch ein Quartals- oder Jahresbericht mit Management Summary kann vorgesehen werden. Darüber hinaus verlangen wir, dass der Dienstleister ein Wartungs- und Prüfkataster pflegt, in dem alle geplanten und erledigten Termine gelistet sind – dieses kann z.B. über das CAFM als für den AG einsehbares Dashboard realisiert werden. Durch solche Vorgaben in den Ausschreibungsunterlagen wird sichergestellt, dass später im laufenden Vertrag die Transparenz hoch bleibt und Sie jederzeit auditsicher Auskunft über den Anlagenstatus erhalten können.
Besondere Vertragsanlagen: Je nach Bedarf erstellen wir weitere Anlagen: etwa eine Preistabelle (Formblatt), in der Bieter ihre Preise aufschlüsseln (z.B. Jahrespauschale je Gewerk plus Regiestundensätze für Zusatzleistungen), eine Übersicht der vorhandenen Anlagen (Anlagenlisten mit Eckdaten, die wir aus der Bauplanung übernehmen), sowie ggf. einen Entwurf eines Betriebsübergangsplans (falls Übergang Alt->Neu-Betrieb). Auch ein Bewertungsschema für Angebote wird den Unterlagen beigefügt, falls dies in einem Vergabevermerk festgehalten werden muss (siehe auch Verfahrensstruktur unten). Zudem berücksichtigen wir Themen wie Datensicherheit (z.B. Anforderungen an Cloud-Lösungen des Dienstleisters) und Notfallmanagement (der Dienstleister muss z.B. einen Notfallplan erstellen für Stromausfall, Brand, Havarien – wir schreiben solche Pflichten nieder).
Zusammengefasst übernehmen wir in dieser Phase die vollständige Erstellung aller Ausschreibungsdokumente. Diese Unterlagen werden auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten, basieren aber auf bewährten FM-Standards und unserer Erfahrung aus ähnlichen Großprojekten. Unser Ziel ist es, Ihnen ein Paket an die Hand zu geben, das es ermöglicht, vergleichbare, verbindliche Angebote von Marktteilnehmern zu erhalten. Durch die klare Definition von Leistungen, Schnittstellen und Pflichten sowie die umfassenden vertraglichen Regelungen minimieren wir das Risiko von Missverständnissen oder Lücken, sowohl im Vergabeprozess als auch später im laufenden Betrieb.
Verfahrensstruktur: Teilnahmewettbewerb, Angebotsbewertung, Verhandlung, Zuschlag
Wir schlagen vor, das Vergabeverfahren als mehrstufiges Verhandlungsverfahren durchzuführen, um die beste qualitative und wirtschaftliche Lösung für den Campus zu finden. Dieses Vorgehen hat sich im Facility Management bei komplexen Leistungen bewährt, da es ermöglicht, mit den Bietern in Dialog zu treten und Angebote gezielt zu optimieren.
Im Folgenden stellen wir die geplante Verfahrensstruktur dar, inklusive unserer jeweiligen Unterstützungsleistungen in den einzelnen Schritten:
Bedarfsermittlung und Verfahrensvorbereitung: Zu Beginn des Projekts führen wir gemeinsam mit Ihnen eine genaue Bedarfsermittlung durch. Hierbei werden die Ziele und Muss-Kriterien für den TTS-Dienstleister final abgestimmt (z.B. Leistungsumfang, gewünschtes Vertragsmodell, Budgetrahmen). Wir beraten Sie hinsichtlich der optimalen Vergabestrategie (Einzellose vs. Gesamtlos, Verhandlung in einer oder zwei Runden etc.). Zudem erstellen wir einen Zeitplan (siehe Kapitel 7) und identifizieren potenzielle Anbieter im Markt (Marktanalyse). Ergebnis dieser Phase ist ein abgestimmtes Vergabekonzept. – Unsere Leistung: Moderation von Workshops zur Bedarfsklärung, Marktkenntnis einbringen, Erstellen eines Vergabefahrplans.
Teilnahmewettbewerb (Vorauswahl der Bieter): Offizieller Start des Vergabeverfahrens ist ein Teilnahmewettbewerb. Wir formulieren eine Bekanntmachung bzw. Einladung an den Markt, in der das Projekt kurz beschrieben wird und interessierte Firmen zur Bewerbung aufgefordert werden[43]. Darin legen wir Eignungskriterien fest, die ein Bieter erfüllen muss (z.B. Referenzen für vergleichbare Objekte, Unternehmensgröße, Zertifizierungen, finanzielle Bonität). Die Bekanntmachung verbreiten wir über geeignete Kanäle – bei Bedarf EU-weit im TED (falls notwendig) oder gezielt an von Ihnen gewünschte Anbieter. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist sichten wir die Teilnahmeanträge und prüfen sie anhand der festgelegten Eignungskriterien. Wir erstellen eine Bewertung und schlagen Ihnen jene Bieter zur Teilnahme vor, die am besten geeignet erscheinen (typisch 3–5 Unternehmen). – Unsere Leistung: Erstellung der Bekanntmachungsunterlagen, Definition der Eignungskriterien, Auswertung der Bewerbungen, Dokumentation der Auswahlentscheidung in einem Vergabevermerk. So stellen wir sicher, dass nur leistungsfähige und seriöse Firmen in die engere Wahl kommen.
Versand der Ausschreibungsunterlagen / Angebotsphase: Den präqualifizierten Teilnehmern senden wir anschließend die ausführlichen Ausschreibungsunterlagen und fordern zur Abgabe eines ersten Angebots auf. In dieser Angebotsphase erhalten die Bieter ausreichend Zeit, um Fragen zu stellen und ihre Angebote zu erarbeiten. Wir organisieren ein strukturiertes Bietermanagement: Alle Rückfragen der Bieter werden von uns gesammelt, schriftlich beantwortet und als Bieterinformation an alle versendet, um Chancengleichheit zu wahren. Gegebenenfalls führen wir in dieser Phase auch eine Bieterbesichtigung des Campus bzw. der im Bau befindlichen Anlagen durch, damit sich die Anbieter ein Bild der Örtlichkeiten machen können. Bis zur Angebotsfrist erwarten wir dann die schriftlichen Angebote. – Unsere Leistung: Verwaltung der Bieterkommunikation (Fragen & Antworten), Ausarbeitung von Bieterinfos in Abstimmung mit Ihnen, Organisation und Begleitung einer Bieterbesichtigung vor Ort, Prüfen der formalen Vollständigkeit der eingehenden Angebote.
Angebotsbewertung (erste Wertungsrunde): Nach Angebangsabgabe führen wir eine gründliche Auswertung der Angebote durch. Zunächst prüfen wir alle Angebote auf Erfüllung der Mindestanforderungen und Wertungskriterien. Gemeinsam mit Ihnen legen wir im Vorfeld ein Bewertungsschema fest, das qualitative und preisliche Kriterien gewichtet (z.B. Preis 40%, Konzeptqualität 60%, wobei Konzeptqualität sich weiter unterteilt in Verständnis des Leistungsbilds, Organisation, Innovationsvorschläge, etc.). Wir nutzen unser Excel-basiertes Bewertungstool, das eine objektive und transparente Vergleichbarkeit der Angebote ermöglicht[41]. Jedes Teammitglied bewertet die qualitativen Kriterien anonymisiert, und das Tool errechnet einen Score je Bieter. Die Angebote werden auch kalkulatorisch analysiert – wir prüfen z.B., ob Personaleinsatz und angebotene Preise plausibel sind. Es entsteht ein klares Stärken-Schwächen-Profil je Anbieter. – Unsere Leistung: Aufbau der Bewertungsmatrix, Durchführung der Bewertung (fachlich, kaufmännisch), Erstellen eines Berichtes mit Zusammenfassung der ersten Angebotsrunde. Wir präsentieren Ihnen die Ergebnisse und empfehlen, welche Bieter in die nächste Phase (Verhandlung) einbezogen werden sollten. Typischerweise würden alle qualifizierten Bieter, die ein valides Angebot abgegeben haben, auch zur Verhandlung eingeladen – es sei denn, ein Angebot ist offensichtlich unzureichend.
Verhandlungsphase: Dies ist der Kern des Verfahrens – die individuellen Verhandlungen mit den Bietern. Mit jedem ausgewählten Anbieter führen wir einzeln Verhandlungsgespräche, um offene Punkte zu klären und Verbesserungen zu erzielen[44]. Wir erstellen für jedes Gespräch eine Agenda. Typische Themen in den Verhandlungen sind: Detaillierungen zum Leistungskonzept (z.B. Personalstärke vor Ort, Feinabstimmung der SLA-Werte), Klärung von Abweichungen oder Vorschlägen des Bieters zu Vertragsbedingungen, und natürlich Preisverhandlungen. Unser Ansatz ist dabei partnerschaftlich, aber zielorientiert: Wir kommunizieren klar Ihre Erwartungen und fordern ggf. Nachbesserungen ein, wo Angebote noch Schwächen zeigen. Gleichzeitig hören wir auf Lösungsvorschläge der Bieter, um ggf. neue Ansätze aufzunehmen. Jede Verhandlungsrunde dokumentieren wir sauber (Gesprächsprotokoll). – Unsere Leistung: inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der Verhandlungen (Fragenkatalog pro Bieter), Moderation der Verhandlungsgespräche gemeinsam mit Ihnen, Protokollierung. Wir achten darauf, Gleichbehandlung zu gewährleisten – das heißt, alle Bieter erhalten die gleichen Informationen und Chancen. Falls nötig, führen wir auch eine zweite Verhandlungsrunde durch, sollte nach der ersten Runde noch kein eindeutiges Bild entstehen. Das Verhandlungsverfahren ermöglicht es, individuellere Lösungen auszuarbeiten und optimale Konditionen zu erzielen.
Finale Angebotsabgabe: Nach Abschluss der Verhandlungen fordern wir die verbleibenden Bieter auf, ein finales verbindliches Angebot abzugeben (Best-and-Final-Offer). In dieser Phase sollten alle wesentlichen Punkte geklärt sein, sodass die finalen Angebote vergleichbar und verhandlungsfertig sind[45]. Wir erstellen erneut eine Bewertungsmatrix, fokussiert auf die aktualisierten Preise und ggf. angepassten Konzepte. Nun zeigt sich, welcher Bieter das wirtschaftlichste Angebot unterbreitet, das zugleich alle qualitativen Mindestanforderungen erfüllt.
Zuschlag und Vergabeempfehlung: Auf Basis der finalen Bewertung bereiten wir die Zuschlagsentscheidung vor. Wir präsentieren Ihnen transparent, welcher Anbieter aus unserer Sicht der Bestbieter ist (unter Berücksichtigung aller Kriterien). In der Regel ergibt sich ein klarer Favorit. Wir unterstützen Sie bei der Herbeiführung der endgültigen Entscheidungsfindung (ggf. Management-Entscheidungsgremium). Sobald die Entscheidung getroffen ist, erstellen wir eine Vergabeempfehlung bzw. einen Vergabevermerk, der den Entscheidungsprozess und die Wertungsergebnisse nachvollziehbar dokumentiert – wichtig für Governance und Audit-Sicherheit. Anschließend informieren wir den Gewinner und die unterlegenen Bieter entsprechend der vergaberechtlichen Vorgaben (bei privatwirtschaftlicher Vergabe gelten diese zwar nicht zwingend, aber wir empfehlen eine transparente Information auch hier).
Vertragsverhandlungen und -abschluss: Nachdem der Zuschlag erteilt ist (mündlich/schriftlich), begleiten wir die Finalisierung des Vertrages mit dem Gewinner. In vielen Fällen können die Vertragsbedingungen schon im Verfahren weitgehend abgestimmt werden, sodass nur noch wenige Punkte (z.B. Detailabsprachen zu Versicherungsnachweisen, Personalgestellung) zu klären sind. Wir führen oder unterstützen die Vertragsgespräche mit dem Dienstleister bis zur Unterschrift. Alle im Verfahren gemachten Zusagen des Bieters werden in den Vertrag übernommen. Das beiderseits unterzeichnete Vertragswerk bildet dann den Abschluss unserer Begleitung im Vergabeprozess. – Unsere Leistung: juristische Abstimmung unterstützen (ggf. in Zusammenarbeit mit Ihrem Rechtsbeistand), Dokumentation aller Änderungen im Vertrag, Organisation der Vertragsunterzeichnung.
Übergabe und Implementierungsbegleitung (optional): Auf Wunsch stehen wir Ihnen auch nach der Vergabe in der Implementierungsphase beratend zur Seite. Gerade in den ersten Monaten des neuen Vertrags ist es wichtig, die vereinbarten Leistungen in die Praxis zu überführen. Wir könnten zum Beispiel anfangs das Ampel-Controlling (siehe nächstes Kapitel) gemeinsam mit Ihnen aufsetzen und an den Dienstleister kommunizieren, Kick-off Meetings moderieren, oder die Erfüllung der ersten Meilensteine überwachen. Dieser Punkt wäre optional und nach Bedarf separat zu betrachten, da unsere Hauptleistung mit Vertragsabschluss endet. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass eine kurze Mobilisierungsbegleitung sinnvoll sein kann, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.
Durch diese mehrstufige Verfahrensstruktur stellen wir sicher, dass das Vergabeverfahren transparent, fair und zielorientiert abläuft. Die Kombination aus einem strukturierten Vorauswahlprozess, klaren Angebotsbewertungskriterien und flexiblen Verhandlungen ermöglicht es, die vorteilhafteste, langfristig passende Lösung für Ihr Facility Management auszuhandeln. Dabei halten wir selbstverständlich alle Compliance-Vorgaben ein und dokumentieren jede Phase lückenlos. Sie als Auftraggeber werden eng eingebunden, behalten aber durch unsere Moderation und Zuarbeit stets den Überblick und können sich auf fundierte Entscheidungsgrundlagen stützen.
Steuerungsinstrumente (Ampel-Controlling, Excel-Tool, Reportingformate etc.)
Ein wesentliches Merkmal unseres Leistungsangebots ist der Einsatz bewährter Steuerungsinstrumente, um sowohl den Ausschreibungsprozess als auch später die laufende Vertragserfüllung transparent und effizient zu steuern.
Im Einzelnen setzen wir folgende Instrumente ein bzw. führen sie für Sie ein:
Excel-basiertes Bewertungstool für Angebote: Bereits im Vergabeprozess verwenden wir ein strukturiertes Excel-Tool, das wir speziell für FM-Ausschreibungen entwickelt haben, um Angebote objektiv vergleichen zu können[41]. Dieses Tool erlaubt die Definition gewichteter Bewertungskriterien und führt die Bewertungen der Teammitglieder automatisiert zusammen, sodass am Ende ein nachvollziehbares Scoring je Anbieter entsteht. Der Nutzen für Sie: Entscheidungen lassen sich damit transparent begründen, und subjektive Einflüsse werden minimiert. Wir passen das Tool an Ihre spezifischen Kriterien an und dokumentieren darin alle Wertungsphasen. Gern stellen wir Ihnen diese Excel-Vorlage auch zur Verfügung, sodass Sie sie künftig bei anderen Vergaben wiederverwenden können. Durch dieses Instrument behalten Sie trotz der Komplexität (viele Gewerke, qualitative und quantitative Faktoren) stets den Überblick über die Bieterleistungen und können sicher sein, dass nichts übersehen wurde.
Ampel-Controlling für Projektstatus: Für die interne Projektsteuerung nutzen wir ein Ampel-Controlling-System, um den Fortschritt der einzelnen Aufgaben und Meilensteine im Blick zu behalten. In einfachen Worten: Wir führen eine Projekttabelle, in der alle Arbeitspakete (Erstellung Unterlagen, Freigaben, Termine, etc.) aufgeführt sind, und versehen diese mit einem Statusindikator (Grün = on track, Gelb = Aufmerksamkeit nötig, Rot = Verzögerung/Problem). Dieses Ampel-Reporting wird regelmäßig aktualisiert und kann z.B. wöchentlich an die Projektbeteiligten kommuniziert werden. Damit stellen wir sicher, dass zeitliche Risiken frühzeitig erkannt und proaktiv gegengesteuert wird. Für Sie als Auftraggeber bietet dies maximale Transparenz über den Projektstand – Sie sehen auf einen Blick, ob das Ausschreibungsprojekt im Plan liegt. Sollte irgendwo Handlungsbedarf bestehen (z.B. ausstehende Entscheidungen oder externe Abhängigkeiten), wird das Ampelsystem dies anzeigen, und wir können gemeinsam Gegenmaßnahmen einleiten. Wir können dieses Instrument in Form von Excel-Übersichten oder via Projektmanagement-Software (nach Ihrer Präferenz) führen.
Standardisierte Reporting- und Dokumentationsformate: Wir legen von Beginn an großen Wert auf saubere Dokumentation. Daher nutzen wir Vorlagen für Besprechungsprotokolle, Entscheidungsdokumente und Berichte. Zum Beispiel erhält jedes Verhandlungsgespräch ein standardisiertes Protokollformat, sodass nichts Wesentliches vergessen wird. Auch Zwischenberichte an die Steuerungsrunde (z.B. an Ihre Geschäftsleitung oder ein Lenkungsgremium) bereiten wir in konsistenter Form auf (bspw. als PowerPoint-Report mit Ampeldarstellung der Hauptkriterien). Darüber hinaus, und das geht über den Vergabeprozess hinaus, entwickeln wir Reporting-Formate für den späteren laufenden Betrieb: Wie in Kapitel 4 beschrieben, werden im Vertrag regelmäßige Berichte des Dienstleisters verlangt. Wir können Muster-Reportings zur Verfügung stellen, die sich in unserer Praxis bewährt haben – z.B. monatliche KPI-Dashboards mit Soll/Ist-Abgleich, Tabellen mit offenen Mängeln und Fristen, etc.[39]. Diese Formate werden den Bietern bereits in der Ausschreibung kommuniziert, sodass sie wissen, welche Art von Berichten Sie erwarten. Insgesamt sorgen standardisierte Formate und Tools dafür, dass sowohl das Projektmanagement der Ausschreibung wie auch später das Vertragscontrolling effizient ablaufen und Informationen jederzeit gebündelt vorliegen.
KPI-Dashboard und Ampel im Vertragscontrolling: Speziell im Hinblick auf die Steuerung des TTS-Dienstleisters nach Zuschlag, richten wir – sofern von Ihnen gewünscht – ein KPI-Dashboard mit Ampelsteuerung ein. Dies bedeutet, dass die wichtigsten Leistungskennzahlen des Dienstleisters regelmäßig erhoben und in einer übersichtlichen Grafik dargestellt werden, wo Abweichungen sofort ins Auge fallen (Grün = Ziel erreicht, Gelb = im Toleranzbereich, Rot = unter Ziel). Beispielsweise könnte das Dashboard die Erfüllungsquote der Wartungen, die Reaktionszeiten, die Nutzerzufriedenheit aus Meldungen etc. auflisten. Diese Visualisierung schafft intern bei Ihnen eine klare Kommunikationsgrundlage und kann auch mit dem Dienstleister geteilt werden, um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) zu fördern. Wir integrieren diese Anforderungen in die Ausschreibungsunterlagen und bieten an, bei Vertragsstart die initiale Einrichtung dieses Dashboards zu begleiten. Das langfristige Monitoring würde dann Ihr Team bzw. der Dienstleister übernehmen, basierend auf dem gemeinsam definierten Schema. Diese Ampel-Controlling-Methodik im laufenden Betrieb ist erfahrungsgemäß ein sehr wirkungsvolles Steuerungsinstrument, da es komplexe Leistungsdaten in einfacher Ampellogik kommuniziert und damit sowohl auf operativer Ebene als auch auf Managementebene schnell verständlich ist.
Digitales Projektraum / Kommunikationstool: Zur Vereinfachung des Informationsflusses können wir einen digitalen Projektraum bereitstellen (z.B. eine SharePoint-Plattform oder ein geschütztes Bereich auf unserer FM-Connect-Plattform), wo alle Projektunterlagen abgelegt sind und gemeinsam bearbeitet werden können. Insbesondere während der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und der Bewertung kann dies hilfreich sein, damit alle berechtigten Personen stets Zugriff auf die aktuellen Dokumente haben. Auch für die Bieterkommunikation setzen wir ein geeignetes Tool ein – bei öffentlichen Vergaben ist dies ohnehin vorgeschrieben (E-Vergabeplattform); bei privater Vergabe nutzen wir ggf. unser E-Tendering-Modul, in dem Bieter ihre Fragen stellen und Dokumente hochladen können. So bleiben alle Kommunikationsschritte nachvollziehbar dokumentiert.
Zusammengefasst bedienen wir uns einer Reihe von Methoden und Tools, um das Projekt effektiv zu steuern. Transparenz und Objektivität stehen dabei im Vordergrund – von der Angebotsbewertung über die Terminverfolgung bis zum späteren Performance-Monitoring. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein gut gesteuertes Vergabeprojekt nicht nur termingerecht und erfolgreich abschließt, sondern auch die anschließende Umsetzung erleichtert. Durch die frühzeitige Implementierung von Steuerungsinstrumenten wird der TTS-Vertrag von Anfang an auf Erfolgskurs gebracht.
Zeitplan und Meilensteine
Wir haben einen vorläufigen Zeitplan erstellt, der die einzelnen Projektphasen und Meilensteine für die Ausschreibung des TTS-Vertrags am Campus aufzeigt. Dieser Zeitplan geht davon aus, dass das Projekt unmittelbar nach Beauftragung gestartet wird, und orientiert sich an dem bekannten Fertigstellungstermin des Campus Ende Q3/2026. Ziel ist es, den TTS-Dienstleister rechtzeitig vor Fertigstellung unter Vertrag zu haben, damit ausreichend Vorlauf für dessen Mobilisierung und ggf. Mitarbeit in der Inbetriebnahme bleibt.
Nachfolgend die geplanten Meilensteine in chronologischer Reihenfolge:
Projekt-Kick-off und Startworkshop – (geplant: z.B. Oktober 2025): Direkt nach Zuschlag unserer Beratungsleistung führen wir mit Ihnen einen Kick-off durch. In diesem Workshop werden die Projektziele final bestätigt, die Ansprechpartner definiert und alle benötigten Unterlagen (Baupläne, Anlagendaten etc.) zusammengetragen. Ergebnis: abgestimmter Projektauftrag, gemeinsames Verständnis und Terminplan für nächste Schritte.
Analysephase & Grundlagenermittlung – (Oktober–November 2025): Sichtung aller vorhandenen Unterlagen zum Gebäude und den technischen Anlagen. Durchführung von Interviews mit relevanten Stakeholdern (z.B. Bauprojektleitung, zukünftige Nutzervertretung) um spezifische Anforderungen zu erheben. Parallel: Marktanalyse möglicher Bieter. Ergebnis: Dokumentierte Ausgangsdaten (Anlagenlisten etc.), Liste besonderer Anforderungen, finaler Vergabeplan.
Erstellung der Ausschreibungsunterlagen – (Dezember 2025 – Januar 2026): In diesem Zeitraum erarbeiten wir die Leistungsbeschreibung, Vertragsbedingungen, SLAs/KPIs und alle weiteren Unterlagen. Regelmäßige Abstimmung mit Ihnen findet statt, um Entwürfe freizugeben. Gegen Ende dieser Phase erstellen wir den finalen Ausschreibungstext und Abstimmung der Bekanntmachung. Meilenstein: Freigabe der Vergabeunterlagen.
Veröffentlichung & Teilnahmewettbewerb – (Februar 2026): Offizielle Bekanntmachung der Ausschreibung bzw. Versenden der Unterlagen an interessierte Unternehmen. Bewerbungsfrist beispielsweise 3 Wochen im Februar 2026. Meilenstein: Ende der Bewerbungsfrist (z.B. Ende Februar 2026).
Bieterauswahl (Präqualifikation) – (Anfang März 2026): Prüfung der Teilnahmeanträge und Auswahl der geeigneten Bieter, die in die Angebotsphase eingeladen werden. Meilenstein: Versand der Aufforderung zur Angebotsabgabe an ausgewählte Bieter (ca. Mitte März 2026).
Angebotsphase (erste Runde) – (Mitte März – Ende April 2026): Die qualifizierten Bieter erhalten Zeit zur Angebotserstellung. In dieser Phase organisieren wir Mitte/Ende März 2026 eine Bieterinformation und ggf. Ortstermin am Campus. Frist für die Abgabe der ersten Angebote setzen wir z.B. auf Ende April 2026. Meilenstein: Eingang der ersten Angebote (Ende April 2026).
Auswertung der Angebote (1. Phase) – (Anfang Mai 2026): Unmittelbar nach Angebotseingang führen wir die Angebotsbewertung durch. Diese dauert je nach Umfang ca. 2 Wochen. Anfang/Mitte Mai 2026 präsentieren wir Ihnen die Auswertung und einen Vorschlag für die Bieter, mit denen verhandelt werden soll. Meilenstein: Auswahl der Bieter für Verhandlung (Mitte Mai 2026).
Verhandlungsphase mit Bietern – (Mitte Mai – Juni 2026): Durchführung der Verhandlungsgespräche. Je nach Anzahl der Bieter planen wir für jeden Anbieter ein Treffen in der zweiten Maihälfte 2026. Falls erforderlich, Anfang Juni eine zweite Runde Verhandlungen oder Bieterpräsentationen. Bis Ende Juni sollten alle Verhandlungen abgeschlossen sein. Meilenstein: Aufforderung zur Abgabe finaler Angebote (Ende Juni 2026).
Finale Angebote und Zuschlagsvorbereitung – (Juli 2026): Die finalen (überarbeiteten) Angebote erwarten wir bis Anfang Juli 2026. Direkt anschließend erfolgt die finale Bewertungsrunde. Mitte Juli 2026 erarbeiten wir die Vergabeempfehlung. Interne Gremienentscheidung durch Sie idealerweise bis Ende Juli. Meilenstein: Vergabevermerk und Zuschlagserteilung an Bestbieter (Ende Juli 2026).
Vertragsfinalisierung und -unterzeichnung – (August 2026): In diesem Zeitraum werden noch letzte Vertragsdetails mit dem Bestbieter geklärt und das Vertragsdokument finalisiert. Geplante Vertragsunterzeichnung spätestens Ende August 2026. Meilenstein: Unterzeichnung TTS-Vertrag (Ende August 2026).
Übergabe an Dienstleister / Implementierung – (September 2026): Der TTS-Dienstleister beginnt mit der Mobilisierung (Aufbau der Mannschaft vor Ort, Übernahme der Dokumentation, evtl. Schulungen zusammen mit Bauprojekt). Der Campus wird laut Plan Ende Q3/2026 fertiggestellt und übergeben – zu diesem Zeitpunkt steht der Dienstleister bereit. Meilenstein: Betriebsaufnahme durch TTS-Dienstleister zum Start Q4/2026 (d.h. rechtzeitig vor bzw. während des Einzugs der Mitarbeiter, der laut Plan bis Ende Q4/2026 abgeschlossen sein soll[48]).
Begleitung der ersten Betriebsmonate (optional) – (Q4 2026 – Q1 2027): Falls beauftragt, stehen wir noch in den ersten 3–6 Monaten der Betriebsphase beratend zur Seite, führen z.B. Nachverhandlungen falls Kinderkrankheiten auftreten oder unterstützen beim ersten SLA-KPI Audit nach einem Jahr Betrieb[34]. Dies ist optional und hier nur zur Vollständigkeit erwähnt.
Dieser Zeitplan ist auf die bekannten Termine abgestimmt und enthält Puffer, um eventuelle Verzögerungen in einzelnen Schritten auffangen zu können. Insgesamt ergibt sich eine Projektdauer von etwa 10–11 Monaten von Start bis Vertragsunterschrift. Wir betonen, dass wir sehr darauf achten, Termintreue einzuhalten. Durch unser Ampel-Controlling (Kap. 6) werden wir eventuelle Abweichungen sofort transparent machen. Sollte z.B. die Freigabe der Unterlagen länger dauern oder die Angebotsphase auf Wunsch verlängert werden, passen wir den Plan agil an, verlieren aber nicht das Endziel (Vertragsbeginn vor Inbetriebnahme) aus den Augen.
Während des gesamten Prozesses planen wir regelmäßige Status-Meetings (z.B. alle 2 Wochen), um Sie über den Fortschritt zu informieren und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die Meilensteine dienen auch als solche Entscheidungszeitpunkte (Go/No-Go für nächste Phase). Unser erfahrenes Projektmanagement stellt sicher, dass alle Beteiligten stets auf dem aktuellen Stand sind.
Detaillierte Aufwandsschätzung in Personentagen
Im Folgenden geben wir eine transparente Aufwandsschätzung für unsere Beratungsleistungen in Personentagen (PT) ab. Diese Aufstellung gliedert sich nach den einzelnen Leistungsphasen und Aufgabenbereichen, wie in diesem Angebot beschrieben. Ein Personentag entspricht 8 Stunden Arbeitszeit.
Bitte beachten Sie, dass es sich um eine Schätzung handelt; die tatsächlichen Aufwände werden wir im Projektverlauf laufend überprüfen und mit Ihnen abstimmen, um Effizienz zu wahren:
Projektinitialisierung und Grundlagenermittlung (Analysephase): Ca. 5 PT – Aufwand für Kick-off-Meeting, Durchsicht der vorhandenen Unterlagen (Baupläne, Ausrüstungsverzeichnisse), Interviews mit Ihren Fachleuten zur Bedarfsermittlung, Zusammenstellung der Rahmenbedingungen.
(Begründung: Notwendig für tiefes Verständnis des Projekts und als Basis für alle weiteren Leistungen.)Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (Leistungsbeschreibung, Vertragsentwurf, SLAs/KPIs etc.): Ca. 18 PT – Hier fließt die Hauptarbeit in die detaillierte Ausarbeitung der Dokumente. Enthalten sind: Ausformulieren der technischen Leistungsbeschreibung für ~14 Gewerke, Erstellen der Anlagen (z.B. Betreiberpflichten-Matrix, Preisblätter), Formulieren der Vertragsbedingungen und Abstimmung der SLAs/KPIs. Mehrere Entwurfsrunden und Feedbackschleifen mit Ihnen sind eingeplant.
(Begründung: Umfangreiches Paket an Dokumenten, das präzise und vollständig erstellt werden muss; wir bringen hier unsere Erfahrung und Vorlagen ein, passen diese aber individuell an.)
(Begründung: Umfangreiches Paket an Dokumenten, das präzise und vollständig erstellt werden muss; wir bringen hier unsere Erfahrung und Vorlagen ein, passen diese aber individuell an.)Teilnahmewettbewerb durchführen (Bekanntmachung & Präqualifikation): Ca. 4 PT – Aufwand für Erstellung der Bekanntmachungstexte, Verwaltung der Bewerbungen, Prüfen der Eignungsnachweise und Dokumentation der Bieterauswahl.
(Begründung: Dieser Schritt ist relativ schlank, aber erfordert sorgfältige Prüfung der Unterlagen und klare Kommunikation mit den Bewerbern.)Bieterkommunikation & Angebotsphase (inkl. Bieterfragen, Bieterbesichtigung): Ca. 3 PT – Wir kalkulieren den Aufwand für die Beantwortung von Bieterfragen schriftlich, Organisation und Moderation einer Bieterbesichtigung vor Ort sowie die allgemeine Kommunikation während der Angebotsphase.
(Begründung: Die Anzahl der Fragen ist erfahrungsgemäß überschaubar, da wir durch gute Unterlagen viele Unklarheiten vermeiden. Dennoch muss hier zeitnah reagiert werden.)Angebotsbewertung (erste Angebotsrunde): Ca. 6 PT – Sichtung und qualitative Bewertung der eingegangenen Erstangebote. Inkludiert ist die Arbeit mit dem Bewertungs-Excel, Abstimmung im Team, gemeinsame Auswertungssitzung und Erstellung eines Bewertungsberichts.
(Begründung: Bei erwarteten 3–5 Hauptangeboten mit umfangreichen Konzepten ist dies angemessen, um allen Angeboten gerecht zu werden.)Verhandlungsphase mit Bietern: Ca. 8 PT – Vorbereitung der Verhandlungen (Fragenkatalog, Agenda), Durchführung der Verhandlungsgespräche (wir rechnen mit 3–4 Bietern à ~0,5–1 PT je Gespräch inkl. Reisezeit und Vor-/Nachbereitung), plus Nachbereitung und Protokolle. Falls zweite Runde nötig, zusätzlicher Aufwand (im Puffer berücksichtigt).
(Begründung: Kritischer Projektteil, in dem wir ausreichend Ressourcen vorsehen, um fundierte Verhandlungen zu führen. Hier können zwei Kollegen teilnehmen – ein Fachexperte und ein Verhandlungsführer – diese Aufwände sind insgesamt zusammengefasst.)Finale Wertung & Zuschlagsvorbereitung: Ca. 3 PT – Bewertung der finalen Angebote, Durchführung der Wirtschaftlichkeitsberechnung und Erstellung des Vergabevorschlags. Enthält auch die Vorbereitung der Entscheidungspräsentation für Ihr Management.
(Begründung: Weniger Bieter in Endrunde, aber Sorgfalt bei finaler Doku benötigt.)Vertragsfinalisierung und Abschluss: Ca. 2 PT – Letzte Verhandlungen zum Vertrag, Einarbeitung von Änderungen, Koordination der Unterzeichnung.
(Begründung: Nach der Vergabeempfehlung meist geringer Aufwand, da Hauptpunkte geklärt sind, aber etwas Zeit für juristische Feinabstimmung und Abstimmungen mit dem Gewinner einplanen.)Projektmanagement und -koordination (laufend über Projektlaufzeit): Ca. 6 PT – Dies umfasst alle laufenden Abstimmungen, interne Projektsteuerung, Statusmeetings mit Ihnen, Projektcontrolling, etc., verteilt über die ~11 Monate Projektlaufzeit.
(Begründung: Durchschnittlich etwa 0,5 PT pro Monat für Organisatorisches und kurzfristige Abstimmungen.)Puffer für unvorhergesehene Leistungen: Ca. 3 PT – Reserve für etwaige zusätzliche Workshops, extra Auswertungen oder Verzögerungen.
(Begründung: Gewisses Kontingent, um flexibel auf Änderungen reagieren zu können, ohne dass die Qualität leidet.)
Gesamtschätzung: ~55 Personentage für die vollständige Begleitung der Ausschreibung, Verhandlung und Vergabe.
Diese ca. 55 PT entsprechen dem im Angebot enthaltenen Leistungsumfang. Inklusive Puffer sind wir somit gut gerüstet, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Falls der optionale Leistungsteil Implementierungsbegleitung (nach Zuschlag) gewünscht wird, würden wir dafür separat z.B. 5–10 PT veranschlagen, je nach genauer Aufgabenstellung – das ist jedoch nicht im oben genannten Gesamtumfang enthalten und nur bei Bedarf abzurufen.
Wir möchten betonen, dass wir einen effizienten Personaleinsatz sicherstellen: Durch unsere Erfahrung und vorhandene Vorlagen können wir viele Dokumente schneller erstellen, als es ohne diese Expertise möglich wäre. Die genannte Summe an Personentagen ist unserer Überzeugung nach realistisch und angemessen für ein Projekt dieser Größe und Komplexität. Selbstverständlich werden wir alle Leistungen im Detail abrechnen und transparent machen. Sollte sich während des Projekts abzeichnen, dass einzelne Aufgaben weniger oder mehr Aufwand brauchen, sprechen wir dies frühzeitig mit Ihnen ab und finden gemeinsam Lösungen (z.B. Priorisierung oder zusätzliche Ressourcen). Ihr Mehrwert steht im Mittelpunkt – jeder eingesetzte Personentag soll Ihnen maximalen Nutzen in Form von Qualität, Sicherheit und Erfolgschancen der Vergabe bringen.
Mit diesem Angebot möchten wir Ihnen darlegen, dass die FM-Connect.com Network GmbH als kompetenter Partner bereitsteht, um die Ausschreibung eines Total Technical Service für den Mustercampus ganzheitlich und professionell zu begleiten. Unsere Leistungen decken alle Facetten ab – von einem tiefen Projektverständnis über die technische und kaufmännische Ausarbeitung der Unterlagen bis hin zur Steuerung des Vergabeprozesses und der Evaluation der Angebote. Wir agieren dabei stets vertraulich, objektiv und in Ihrem Interesse. Hanseatisch zurückhaltend im Auftritt, aber bestimmt in der Sache, werden wir dafür sorgen, dass Sie am Ende den idealen FM-Dienstleister unter Vertrag haben, der Ihren Campus technisch optimal betreibt und Ihre Ziele erreicht.
Für Rückfragen oder Anpassungswünsche stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.